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ARA Thurau

Gründungsversammlung ARA Thurau

Der Verband ARA Thurau ist jetzt formell gegründet, die Grundlagen sind gelegt. Die Delegierten des neuen Zweckverbands haben am 19. Juni 2023 den Verwaltungsrat und die Kontrollstelle gewählt. Markus Gresch übernimmt die Geschäftsführung. Im September 2023 werden die Projektarbeiten weitergeführt. Die neue ARA soll im Jahr 2028 in Betrieb gehen, das ganze Vorhaben im Jahr 2032 fertig sein.

Zehn von elf Volksabstimmungen sind durchgeführt, alle mit positivem Ergebnis. Der Entscheid der Gemeinde Niederhelfenschwil wird im Sommer 2023 erwartet. Der Zweckverband ARA Thurau konnte somit am 19. Juni 2023 formell gegründet werden. Die Stadt Wil sowie die Gemeinden Jonschwil, Oberuzwil, Uzwil und Zuzwil hatten dafür im Vorfeld ihre Delegierten bezeichnet und Vorschläge für den Verwaltungsrat und die Kontrollstelle eingereicht. Die neue Organisation übernimmt damit die Rolle der bisherigen Planungsgemeinschaft dieser Gemeinden. Sobald der Entscheid der Gemeinde Niederhelfenschwil als elfte Gemeinde vorliegt, wird der Prozess angestossen, dass die interkantonale Vereinbarung zwischen den Kantonen St.Gallen und Thurgau erstellt und die Verbandsvereinbarung der Phase 2 mit den vorerwähnten Gemeinden sowie den umliegenden Gemeinden Münchwilen, Rickenbach, Sirnach, Wilen und Wuppenau genehmigt werden kann.

Köpfe bezeichnet
Der Verwaltungsrat wurde entsprechend der Verbandsvereinbarung nach politischer Erfahrung, unternehmerischen Fähigkeiten und fachlicher Kompetenz zusammengesetzt. Lucas Keel übernimmt als Uzwiler Gemeindepräsident das Präsidium und vertritt die Standortgemeinde. Roland Boller, St.Gallen, Christian Gutmann, Zuzwil, und Max Forster, Wil, bringen Fachkompetenz aus dem Abwasserbereich und der Verfahrenstechnik mit. Stefan Frei, Jonschwil, komplettiert den Verwaltungsrat mit seinem politischen, wirtschaftlichen und rechtlichen Wissen. Zusätzlich wurden Stephan Schüle, Wil, Marcel Bischofberger, Zuzwil, und Eduardo Noser, Jonschwil, als Mitglieder der Kontrollstelle gewählt.

Neuer Geschäftsführer
Markus Gresch tritt am 1. September 2023 seine Aufgabe als Geschäftsführer des Zweckverbands ARA Thur-au an. Er leitete in den letzten zehn Jahren den Geschäftsbereich Wasser eines namhaften Ingenieurbüros, ist als Kultur- und Umweltingenieur spezialisiert auf die Siedlungsentwässerung und nimmt schweizweit eine wichtige Rolle in der Ausbildung von Abwasserfachleuten ein. Markus Gresch hat Erfahrung mit vergleichbaren Grossprojekten. In der ersten Phase wird die Aufbauarbeit des Verbands und das Bauprojekt im Vordergrund stehen, später werden betriebliche Themen dazukommen. In der Verbandsvereinbarung ist bereits angelegt, dass der Fokus kontinuierlich in die Peripherie der Abwasseranlagen ausgedehnt werden soll. Dass alle Anlagen optimal zusammenwirken, ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die noch lange Jahre herausfordernd bleiben wird.

Bauprojekt startet
Als Grundlage für die Abstimmungen in den Verbandsgemeinden erarbeitete die Ingenieurgemeinschaft Kuster+Hager AG / Holinger AG ein Vorprojekt. Dieses muss nun zur Bauprojekt-Reife ausgearbeitet werden. Dafür muss das Team von Ingenieuren Detailarbeit leisten. Der neue Verwaltungsrat wird das eine oder andere Konzept nochmals überprüft haben wollen, beispielsweise in den Bereichen Energie und Prozessen auf der Anlage. Auch die Architektur und die Materialisierung werden noch finalisiert werden müssen. Die Projektarbeit startet am 4. September 2023. Ziel ist es, im Lauf des Jahres 2025 das Baubewilligungsverfahren abzuschliessen, so dass die neue Anlage in Niederuzwil im Jahr 2028 in Betrieb gehen kann.

Zulaufbauwerke parallel planen
Nebst der neuen ARA in Niederuzwil müssen auch die Verbindungsleitungen gebaut und die bestehenden Anlagen in Wil, Jonschwil und Zuzwil umgebaut werden. Die Hydraulik und alle verwandten Themen zum Leitungs- und Anlagebau werden in Lose aufgeteilt und so bearbeitet, dass die ganze Anlage als Gesamtsystem spätestens 2032 in Betrieb gehen kann. 


Ja zur Abwasserreinigungsanlage Thurau

Nachdem die Standortgemeinde Uzwil dem Generationen-Projekt ARA Thurau im letzten Mai mit einer Zweidrittelmehrheit zugestimmt hatte, sagten nun auch Jonschwil, Oberuzwil, Wil und Zuzwil an der Urne deutlich Ja. Damit ist der Weg frei zur Gründung des Zweckverbands ARA Thurau.

Die Zustimmung zum regionalen Gross-Projekt ARA Thurau war in Jonschwil (91 %), Oberuzwil (89,4 %) und Wil (92 %) sehr deutlich. Auch in Zuzwil, wo öffentlich diskutiert wurde, gab es 84,7 % Ja-Stimmen. Der Gemeindepräsident meint: «Die hohe Zustimmung zeigt, dass die Bevölkerung bereit ist, Verantwortung für die nächsten Generationen zu übernehmen.» Sie dürfte auch als Bestätigung des Auftrags der Bevölkerung an die Behörden gesehen werden, solche Infrastruktur-Aufgaben gemeinsam und über Gemeindegrenzen hinaus zu lösen. 

Reagieren auf Veränderungen
Das Projekt geht weit über den Bau einer Abwasserreinigungsanlage hinaus. Es schliesst Verbindungsleitungen und Sonderbauwerke mit ein. Bestehende Anlagen werden möglichst weiter genutzt. Mit der modernen Technologie und den Kapazitäten kann nicht nur eine bessere Reinigungsleistung für das Abwasser aller Einwohnerinnen und Einwohner und der Betriebe erzielt werden, der Betrieb wird auch robuster und stabiler, kann etwa auf Veränderungen in der Zusammensetzung des Abwassers oder auch auf unterschiedliche Entwicklungen der angeschlossenen Gemeinden besser reagieren. 

Verband gründen
In den nächsten Monaten wird der Zweckverband gegründet. Dafür müssen die beteiligten Gemeinden ihre Vertreter bezeichnen und es gilt, einen Verwaltungsrat einzusetzen. Auch die Geschäftsführung soll möglichst bald personell besetzt werden, damit die Bauprojekt- und Bewilligungsphase eingeläutet werden kann. 

Erweitern
Bis jetzt haben die Gemeinden mit bestehenden ARA das Projekt ARA Thurau vorangetrieben. Den jeweiligen ARA sind weitere dahinterliegende Gemeinden angeschlossen, die ihrerseits die Möglichkeit haben, sich der neuen Struktur anzuschliessen. Sie bekommen dann Stimm- und Mitwirkungsrechte, etwas, das bereits im Aufbau der Verbandsstrukturen berücksichtigt ist. In den nächsten Monaten werden sich demzufolge Kirchberg, Niederhelfenschwil, Rickenbach, Sirnach, Wilen und Wuppenau mit dem Projekt befassen und darüber befinden.

Miteinander
Der ganze Verband ist auf ein faires Miteinander ausgerichtet und tariert die Verpflichtungen aus. Ein wesentliches Element ist, dass sich die Verbandsgemeinden zur Aufgabe machen, eine gemeinsame generelle Entwässerungsplanung zu realisieren. Mit diesem Instrument wird auch langfristig dafür gesorgt, dass die meist unsichtbare Infrastruktur optimal genutzt und unterhalten wird.

Weiter optimieren
Die Abstimmungsvorlagen basierten auf einem Vorprojekt. Die letzten Möglichkeiten zur Optimierung, sei es betrieblich oder baulich, sind noch nicht ausgeschöpft. Zwischen Planung und Realisierung macht die Technik Fortschritte, beispielsweise in der Verfahrenstechnik, im Bereich der Energie oder in der Rückgewinnung von Wertstoffen. Nachdem klar ist, dass das Projekt zum Fliegen kommt, wird auch in dieser Hinsicht weitergearbeitet. 


Abstimmung über das Projekt ARA Thurau 

Die vier Abwasserreinigungsanlagen in Jonschwil, Uzwil, Wil und Zuzwil sind in die Jahre gekommen und sollen zusammengelegt werden. Am 27. November 2022 wird über eine gemeinsame Kläranlage – die ARA Thurau – abgestimmt. Der Gemeinderat beantragt den Beitritt zum Zweckverband ARA Thurau, verbunden mit einem Kreditanteil von 24,86 Mio. Franken. 

Das Amt für Wasser und Energie des Kantons St.Gallen prüfte vor rund zehn Jahren mit einer Studie Zusammenschlüsse von Abwasserreinigungsanlagen (ARA) im Einzugsgebiet der Thur. Demnach schien eine regionale, grössere Anlage nach dieser Studie am sinnvollsten. Nebst wirtschaftlichen hat sie auch bedeutende ökologische Vorteile, insbesondere aus Sicht des Gewässer- und Trinkwasserschutzes für die Thurebene. Als beste Lösung kristallisierte sich eine Zusammenlegung der vier Abwasserreinigungsanlagen von Jonschwil, Uzwil, Wil und Zuzwil. In Uzwil soll am heutigen Standort der bestehenden ARA die ARA Thurau neu gebaut werden. 

Gründe für den Beitritt
Die Abwasserentsorgung und die Wasserversorgung sollen langfristig im regionalen Verbund gelöst werden. Der Zeitpunkt für eine grosse ARA ist optimal: Alle vier beteiligten ARA haben Sanierungsbedarf, es müssen also keine kürzlich getätigten Investitionen vernichtet werden. Die Kapazitäten der geplanten ARA reichen bis ins Jahr 2050 und wären aufgrund der vorhandenen Reservefläche bis ins Jahr 2100 ausbaubar. Das Abwasser wird besser gereinigt und weist damit eine höhere Qualität ohne Mikroverunreinigungen wie beispielsweise chemische Rückstände auf. Ausserdem ist der Thur-Abschnitt ohne Abwasser-Einleitungen länger, was wiederum einen positiven Effekt auf den Fluss, den Naturraum und das Naherholungsgebiet hat. Ein Alleingang für die Sanierung der bestehenden Zuzwiler ARA ist langfristig nicht zielführend. 

Kosten
Das Vorprojekt für die ARA Thurau rechnet mit Gesamtkosten von 142,4 Mio. Franken. Nach Abzug aller Subventionen kostet das Projekt ARA Thurau 128,9 Mio. Franken, davon entfallen 24,86 Mio. Franken auf Zuzwil. Die angeschlossenen Gemeinden tragen die jährlich wiederkehrenden Kosten für Betrieb, Abschreibungen und Kapital von geschätzten 9,74 Mio. Franken über die Abwassergebühren. Die Finanzierung erfolgt also nicht über Steuern. Für Zuzwil beläuft sich der Anteil an den Betriebskosten inkl. Amortisation und Kapitalkosten auf jährlich 1,4 Mio. Franken. Der Kostenverteiler orientiert sich am nötigen Investitionsbedarf der beteiligten ARA Jonschwil, Uzwil, Wil und Zuzwil sowie an der zugeleiteten Abwassermenge. Mit der Abwasser-Mengengebühr muss nebst der ARA Zuzwil auch das kommunale Abwassernetz unterhalten werden. Gemäss Berechnungen ist davon auszugehen, dass die Abwassergebühr mit einem heutigen Stand von Fr. 1.30 pro m3 in den nächsten Jahren leicht angepasst werden muss. 

Zweckverband
Nach Abwägung verschiedener öffentlich-rechtlicher und privatrechtlicher Rechtsformen haben sich die Gemeinden für einen Zweckverband ausgesprochen. Die Verteilung der Delegiertensitze erfolgt abgestuft nach Einwohnerzahl, was für Wil fünf Sitze, für Uzwil vier Sitze und die übrigen drei Gemeinden Jonschwil, Oberuzwil und Zuzwil je zwei Sitze ergibt. 

Abstimmung in allen Gemeinden
Der Beschluss des Gemeinderates zum Beitritt in den Abwasserverband Thur-au beinhaltet die Punkte Beitritt zum Zweckverband, Genehmigung der Verbandsvereinbarung sowie den Kreditbeschluss für den Investitionsanteil von 24,86 Mio. Franken, die je für sich unterschiedliche Zuständigkeiten aufweisen. Aufgrund des sachlich engen Zusammenhangs für die Realisierung des Projekts ARA Thurau haben die Stimmberechtigten über das Gesamtprojekt in einer Abstimmungsfrage zu entscheiden. Dies wird auch bei den anderen Gemeinden Jonschwil und Oberuzwil sowie der Stadt Wil der Fall sein. Angesichts der Projektdimension und der regionalen Zusammenarbeit ist dies auch explizit gewünscht. Die Stimmberechtigten der Gemeinde Uzwil erteilten bereits im Mai 2022 die Zustimmung.

Gutachten und öffentliche Sprechstunden
Das Gutachten - in einer Kurversion und einer ausführlichen Version - ist unten aufgeführt. Weiter finden im November vier öffentliche Sprechstunden in den Gemeinden Jonschwil, Oberuzwil, Wil und Zuzwil statt.

Ausführliches Gutachten - Beitritt zum Abwasserverband Thurau und Kredit für den Bau der Abwasserreinigungsanlage Thurau in Niederuzwil [pdf, 6.7 MB]

Kurzgutachten - Beitritt zum Abwasserverband Thurau und Kredit für den Bau der Abwasserreinigungsanlage Thurau in Niederuzwil [pdf, 399 KB]

Präsentation Medienkonferenz Abstimmungen in den Gemeinden Jonschwil, Oberuzwil, Wil, Zuzwil - Ein Generationenprojekt für Natur, Mensch und Portemonnaie [pdf, 6.1 MB]


Unsere Gewässer sind immer stärker mit organischen Spurenstoffen belastet. Diese Mikroverunreinigungen können Wasserlebewesen schädigen. Da sie in herkömmlichen Abwasserreinigungsanlagen nicht eliminiert werden, sind Nachrüstungen nötig.

Wenn schon eine neue ARA – warum nicht zusammenspannen? Jonschwil, Uzwil, Wil und Zuzwil haben beschlossen, in Niederuzwil gemeinsam die ARA Thurau zu planen – eine regionale, top-moderne Kläranlage. Das Projekt besticht nicht nur aus ökologischer Sicht. Es bringt allen Beteiligten auch ökonomische Vorteile.

Kanton St. Gallen hat Handlungsbedarf untersucht

2012 hat der Kanton St. Gallen Abklärungen gestartet, welche Abwasserreinigungs-anlagen (ARA) entlang der Thur künftig Mikroverunreinigungen (z.B. Medikamente, Körperpflegeartikel, Lebensmittelzusatzstoffe, Industriechemikalien, Pestizide oder Reinigungsmittel) beseitigen müssen. Grund: Die zunehmende Belastung der Fliessgewässer durch diese Stoffe und die Absicht des Bundes, das Problem wirksam anzupacken. Da grössere ARA in der Regel wirtschaftlicher zu betreiben sind als kleine, hat der Kanton gleichzeitig untersucht, ob im Zug der Nachrüstungen ARA-Zusammenschlüsse wirtschaftliche Vorteile versprächen.

Zusammenschluss in Niederuzwil: Maximale Entlastung der Thur

Die Vorstudien des Kantons zur Region Wil-Uzwil zeigten erstens, dass der Handlungsbedarf bezüglich Mikroverunreinigungen bei der ARA Wil am grössten ist. Zweitens: Eine gemeinsame Reinigung der Abwässer von Jonschwil, Uzwil, Wil und Zuzwil in einer regionalen, modernen ARA weiter Thur-abwärts im Raum Niederuzwil ist die ökologisch beste Lösung. Denn so wird mehr als doppelt so viel Abwasser von Mikroverunreinigungen befreit in die Thur eingeleitet, als dies bei einem «Alleingang» der ARA Wil der Fall wäre.

Erste Etappe Vorprojekt

Im Herbst 2018 haben die Gemeinden Jonschwil, Uzwil und Zuzwil sowie die Stadt Wil die Karten auf den Tisch gelegt: Am Standort der heutigen ARA Niederuzwil soll eine gemeinsame, regionale ARA mit einer zusätzlichen Stufe zur Beseitigung von Mikroverunreinigungen geplant werden. In einem ersten Schritt wurden die Planerleistungen für die ARA und die Zulaufsysteme ausgeschrieben. Zwischen Sommer 2019 und Ende 2021 haben die ausgewählten Firmen ein Vorprojekt ausgearbeitet. Es ist die Grundlage für eine fundierte Kostenschätzung des Gesamtprojekts – ein zentrales Element für den politischen Prozess, der im Mai 2022 mit der Abstimmung in der Standortgemeinde beginnt. Die Stimmberechtigten der Gemeinden Jonschwil und Zuzwil sowie der Stadt Wil werden im November über die Vorlage befinden.

Weitere Informationen gefällig?

www.ara-thurau.ch